25.02.18 - 33. Malta-Marathon mit Halbmarathon

25.02.18 - 33. Malta-Marathon mit Halbmarathon

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Venlo kann ja nicht überall sein oder Feinstaub & NO2 für alle oder warum nicht mal auf Bernd Düngen hören?

malta hm 2018 mbuechelDer Malta Marathon feierte 2018 seinen 33. Geburtstag. Keine Riesen-Veranstaltung (ca. 900 Marathonis +ca. 4000 Halbmarathonis), die aber viele internationale Teilnehmer hat.

Nachdem um 07.30 Uhr der Marathon startete, ging es um 09.15 Uhr auf die Halbmarathon-Strecke. Start war in beiden Fällen die "notable city" und frühere maltesische Hauptstadt Mdina, Ziel die Hafen- bzw. Uferpromenade von Sliema bei Valletta. Die Shuttlebusse vom Ziel zum Start fuhren zeitig, so dass das im Startbereich angebotene Aerobic-ähnliche Warm-up mitgemacht werden konnte oder ggf. noch Zeit gewesen wäre, die mittelalterlichen Gassen Mdinas zu erkunden. Wäre auf jeden Fall die sauberere Alternative zu den zumindest zahlreich vorhandenen Dixies gewesen. Zeit genug, zwischen den Starts mit einem Hochdruckreiniger o.ä. durchzugehen, wäre definitiv gewesen, so waren es mit die ekelhaftesten "Toiletten", die bei einem Lauf jemals gesichtet wurden. Aber wie gesagt: Venlo kann ja nicht überall sein".

Der Startschuss erfolgte pünktlich und das Hauen und Stechen begann. Es gab weder eine Zeitmess-Matte zum Erfassen von Brutto- und Nettozeit noch so etwas wie einen Startkanal. Alles drängte sich unter dem Startbogen hindurch wie Klischee-Südländer an einer Haltestelle in den Bus. Vom Start an ging es fast direkt bergab im Bogen um Mdina herum und fast sofort zeigten sich zwei Charakteristika der Strecke: sie geht überwiegend bergab und es gibt keine bzw. kaum eine Trennung zwischen Läufern und dem normalen Straßenverkehr. Dass zwischendurch mal ein Auto in die Strecke einbiegt und sich mit dem Feld mitbewegt, ist völlig normal. Mag dieser Umstand anfangs vielleicht noch ganz amüsant sein, wechselt er ins Nervige, je näher man dem "Großraum" Valletta kommt (also nach 6-7 Kilometern). Vorher geht es über Landstraßen entlang von Feldern. Erstaunlicherweise stehen auch hier, irgendwo im Nirgendwo, immer mal wieder Zuschauer und es spielen kleine Musikformationen. Dann wird die Bebauung dichter und nach dem Durchlaufen eines kleinen Örtchens führt die Strecke über größere Straßen hinein nach Valletta.

Hier beginnt der "Luftkurort". Die Strecke ist z.T. nur durch Pylone vom Rest der Fahrbahn getrennt, so dass der von den Autos aufgewirbelte Staub sich mit den Abgasen von Pkws und Lkws mischt, die aufgrund der hügeligen Gegend auch gerne mal unter Volllast fahren. Was regt man sich da in Deutschland über belastete Luft auf... es ist genug für alle da! Versuche seitens der Organisatoren, die Strecke komplett autofrei zu bekommen, scheiterten nach Angaben einer Malteserin schon seit längerem am Widerstand der Anwohner, die befürchten, abgeschnitten zu werden oder Umwege fahren zu müssen. Die Strecke führt von einer Zick-Zack-Passage abgesehen mehr oder weniger direkt zur Bucht von Valletta, an der entlang die letzten 4 Kilometer ins Ziel führen - natürlich bis zuletzt mit stetigem Gegenverkehr.

Unterm Strich bleibt die "erfolgreiche Teilnahme" an einer ganz netten aber durchwachsenen Veranstaltung. Das Ziel war aufgrund von Schlafmangel, Trainigsdefiziten und körperlichen Beeinträchtigung in sub 1:20 h ankommen, was geklappt hat. Nach dem Durcheinander am Start konnte ich mich für ca. 12km einer Gruppe anschließen, die sich dann in 2 Hälften teilte, zwischen denen ich mich alleine wiederfand und fast wie gewohnt das Rennen alleine beendete.

Fazit: Wenn man im Frühjahr etwas Wärme haben will und dabei Laufen möchte, kann man nach Malta fliegen. Muss man aber nicht. Wenn man weiß, dass die Organisatoren sich vor ein paar Jahren von Bernd Düngen, dem sportlichen Leiter des Rhein-Ruhr.-Marathons haben "untersuchen" lassen, kommt schon die Frage auf, was von den sicherlich gemachten Verbesserungsvorschlägen umgesetzt wurde. Als Urlaubsziel ist Malta sicherlich schön, wenn man Laufen will, wird man in anderen Gegenden wahrscheinlich glücklicher.

Weitere Infos: Veranstalterhomepage