Reportagen
12.01.25 - Egmond Halbmarathon 50. Edition
Geschrieben von: Silke Niehues
Traditionsgemäß geht es für mich schon seit Jahren am 2. Januar-Wochenende mit Freunden nach Egmond. An diesem Wochenende findet dort seit 1973 der Egmonder Halbmarathon statt. Dieses Jahr gab es die 50. Auflage (coronabedingt fielen die Jahre 2020 und 2021 aus). Wir reisen immer schon am Freitag Nachmittag an, beziehen unser Quartier und begutachten dann meist sofort den Wasserstand, denn der ist für den Halbmarathon nicht gerade unwichtig. Die ersten 8 km gehen am Strand entlang bis Castricum und nichts ist unangenehmer, als bei Flut über den Sand zu laufen. Dieser Abschnitt ist eh schon kräftezehrend, aber auch wunderschön und eben besonders.
Samstags verbringen wir dann die Zeit, um beim Radrennen am Strand zuzugucken, die Geschäfte zu durchforsten, abends das eine oder andere Bier oder Rotwein zu trinken, Pizza zu essen und dann am Sonntag gegen 12:30 beim Halbmarathon zu starten. Bis zu 20.000 Starter sind an diesem Tag unterwegs (es gibt auch einen Kinderlauf, einen 10km -Lauf und eben den HM). Auch immer häufiger sind Topp-Läufer hier im Elitefeld am Start. Im letzten Jahr lief hier die Schweizerin Fabienne Schlumpf, dieses Jahr war Richard Ringer im Läuferfeld. Als deutscher „Normal“-Läufer hat man allerdings keine Chance, sich zu platzieren, da man im „Recreatie-Lauf“ starten muss.
Erholung sieht allerdings anders aus. Die ersten 8 km geht es wie gesagt über den Strand. Hier gab es schon Läufe, bei denen einem 6 Windstärken entgegen bliesen und ich nicht sicher war, ob mir Sand, Gischt oder Regen in die Augen fielen. Danach geht es eine Düne hoch und über das Hinterland wieder zurück. Bei km 18 läuft man den Bloedweg hoch, der von einem dann die letzten Reserven fordert. Danach geht es noch einen Schlenker durch den Ort und schließlich wieder zum Leuchtturm hoch. Dieses Jahr war die Flut schon relativ hoch, bis auf ein paar Stellen konnte man aber noch sehr gut über den Strand rennen. Der Wind war recht human und die Sonne schien. Herrlich! Im Hinterland standen dieses Jahr unfassbar viele Zuschauer. Man hat eh immer das Gefühl, dass der ganze Ort an diesem Wochenende auf den Beinen ist, um die Läufer anzufeuern. Mit einer Zeit von 1:37:21 Stunden bin ich sehr zufrieden :-). Nach dem Lauf gibt es dann oft einen letzten niederländischen Imbiss und es geht mit vielen lustigen und schönen Erinnerungen und schweren Beinen wieder nach Hause.
Weiter Infos: Veranstalterhomepage
26.-29.12.24 - Selbsterfahrungslauf auf Zollverein
Geschrieben von: Michael Scheele
Vom 26. bis zum 29. Dezember 2024 fand in der Halle 5 der Zeche Zollverein ein ganz besonderes und außergewöhnliches Laufevent statt. Das Ding hatte den schicken Namen 76 Stunden Self Trancedence Lauf. Was bedeutete das und was verbarg sich dahinter?
Bei diesem interessanten und einmaligen Laufevent handelte es sich um einen reinen Einladungslauf. Glückspilz vom TUSEM Essen war Michael Scheele, der das einmalige Angebot erhielt, mit wenigen Gleichgesinnten in der angenehm warmen Halle auf einem 110 m langen Rundkurs stundenlang im Kreis zu laufen. Eingeladen hatte Chris von Minden. Chris ist in der Ultraszene kein unbeschriebenes Blatt. So hat er z.B. den Weltrekord über 100 Meilen im Kreisverkehr laufen inne. Aber wie kommt man auf 76 Stunden? Ganz einfach. Der Veranstalter wollte mit seinen Gästen in den 76. Geburtstag reinlaufen.
Und so wurde es auch gemacht. Gestartet wurde am 2. Weihnachtstag um 12:00 Uhr. Nach fünf schnellen Runden musste Michael planmäßig unterbrechen, um zum 24h-Dienst zur Feuerwehr zu fahren. Wieder vor Ort ging es mit 18 weiteren "Probanden" auf weitere 50 flotte Runden. Dann riefen private Verpflichtungen und Michael musste schweren Herzens erneut die Teilnahme unterbrechen.
Am dritten Tag war es aber soweit: Michael konnte voll einsteigen und fast 24 Stunden mitlaufen. Wer es wollte und konnte, der konnte allerdings auch nachts schlafen. In der Halle war genug Platz um Zelte, Tische oder Feldbetten aufzubauen. So war eine kleine Zeltstand im Inneren des Runds entstanden.
Vielen Dauerläufern fehlte letztlich die ein oder andere Stunde Schlaf, was der aufgedrehten und guten Stimmung allerdings keinen Abbruch tat. Völlig euphorisch und glücklich über das gemeinsam Erlebte und sportlich Erreichte liefen die meisten Sportler bis zur letzten Minute beim Zielschluss um 16:00 Uhr.
Michael war mit seinem verkürzten Gastspiel sehr zufrieden. Über 1060 zurückgelegte Runden entsprachen 117 Kilometer. Das Geburtstagskind (76 Jahre) schaffte 285 Kilometer. Die Spitzenreiterin war Gisela Vorstermanns von der LG Ultralauf mit sage und schreibe 401 Kilometern gesamt (3653 Runden). Als Resümee lässt sich einfach nur sagen, dass dieses doch außergewöhnliche Laufevent alle begeistert hat und unvergessen bleiben wird. Vielen Dank an den Organisator und die Mitstreiter.
03.12.23 - 25. Pfixx Solar Montferland Run
Geschrieben von: Stefan Losch
Herrlicher Sonnenschein, aber knackige 0°C begrüßte die Läufer bei der silbernen Jubiläumsausgabe des Pfixx Solar Montferland Run. Fast 4000 Läufer:innen hatten den Weg nach s'Heerenberg gefunden, um am Hauptlauf über 15 km, beim Midi Run über 7,5 km oder dem Jugendlauf über 1 km teilzunehmen.
Der Hauptlauf war mit am Ende 2120 Finishern quantitativ und qualitativ die am besten besetzte Disziplin mit internationalem Starterfeld. Neben einigen Kenianern und Athöpiern war z.B. aus Deutschland auch Miriam Dattke am Start, die nach 50:28 Minuten finishen sollte. Nach krankheitsbedingten Absagen war Stefan Losch der einzige Teilnehmer des TUSEM.
Nach dem Startschuss um 12:00 Uhr ging es nach einer Einführungsschleife von ca. 3 km über den Nachbarort Stockum auf ein große Runde über Beek und Zeddam. Gerade in ortsnähe standen viele Zuschauer an der Strecke und feuerten die Teilnehmer an. Einige Musikapellen und die traditionellen Hornbläser rundeten das Stimmungsbild ab.
Flach war der Kurs nicht, insgesamt zeigte die Uhr am Ende 156 Höhenmeter an. Bei km 6 und km 9 erwartete die Läufer:innen zwei längere Anstiege, die ein paar Körner und damit auch Zeit kosteten, dafür konnte man es an anderer Stelle natürlich laufen lassen. Insgesamt machte Stefan ein gutes Rennen, am Ende stoppte für ihn die Uhr bei 58:14 Minuten, was im Altersklassenranking der Männer 55 Platz 4 bedeutete (Platz 127 gesamt).
Die Orteinfahrt von der Autobahnabfahrt Emmerich war gesperrt, geparkt werden musste auf nicht speziell ausgewiesenen Plätzen im großen Gewerbegebiet im Osten von s‘Heerenberg. Von dort war die ca. 1,5 km lange Strecke zur Startunterlagenausgabe ausgeschildert. Der Rückweg allerdings nicht, so war es hilfreich, sich den PKW-Abstellort irgendwie zu merken.
Weitere Infos: Veranstalterhomepage | TV-Übertragung (Youtube)
Portrait Ina Gödicke
Ina Gödicke - Ganz junge Seriensiegerin wird Kaderathletin und 3-fache Nordrheinlandesmeisterin !
Wenn es eine Athletin fertigbringt, alle Wettkämpfe in ihrer Altersklasse in einem Jahr zu gewinnen, dann zeigt es ihre besonderen Fähigkeiten. Wenn dies aber nicht nur für vier Einzeldisziplinen 60m/75m Sprint, 60m Hürden-Sprint und Weitsprung sondern auch noch im 3-, 4- und 5-Kampf gelingt, dann ist das schon außergewöhnlich! Dieses Kunststück gelang der erst dreizehnjährigen Ina Gödicke vom TUSEM Essen letztes Jahr. Hochgemeldet in die ein Jahr ältere W14 Altersklasse gelang ihr bei den Nordrheinmeisterschaften außerdem ein sensationeller dritter Platz über den 100m Sprint.
Der Lohn für diese herausragenden Leistungen war die außergewöhnlich frühe Aufnahme in den Leichtathletik-Kader des Landesverbandes Nordrhein. Dort hat sie mittlerweile schon einige Trainingslehrgänge im Kurzhürden-Sprintkader von Hannes Hücklekempers absolviert.
Inas Siegesserie hält 2022 an
Bei den Regionshallenmeisterschaften am 22. Januar in Düsseldorf konnte Ina mit Siegen über die 60m, den 60m Hürden-Sprint und im Weitsprung an ihre Erfolge anknüpfen.
Bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften am 13. Februar in Düsseldorf hat Ina jetzt auch über die „Region“ hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt. Mit drei Landesmeistertiteln, wieder mit Siegen über die 60m, den 60m Hürden-Sprint und im Weitsprung wurde sie mit dem „Triple“ zur erfolgreichsten Athletin der Veranstaltung. Für die 60m brauchte sie im Finallauf 8,03 Sekunden und die Hürden wurden mit neuer Bestzeit in 9,27 Sekunden bewältigt. Beim Weitsprung gelang ihr im sechsten und letzten Versuch die Siegesweite von
5,06 Meter.
https://lvnordrhein.de/wettkaempfe/veranstaltungskalender/event/22L1000000000410404104
Ina startet seit über drei Jahren für den TUSEM Essen und wird dort von Florian Steiner trainiert. Mit ihren Bestleistungen in den Kurzsprints gehört die junge Athletin mittlerweile zu den größten Nachwuchstalenten in Deutschland.
Bestleistungen:
60m 7,96 sec
75m 9,69 sec
100m 12,91 sec
Seite 1 von 8