Reportagen
01.08.20 - 7. Berliner Vollmond Marathon
Geschrieben von: Michael Scheele
Am Samstagnachmittag fand in Berlin bei sengender Sonne und 30°C Grad im Schatten der mittlerweile 7. Berliner Vollmond Marathon statt. Da corona-bedingt der Berlin Marathon abgesagt werden musste, war es schon ein Highlight, dass in diesem Jahr zumindest eine kleinere Veranstaltung in Berlin unter größten Hygieneauflagen stattfinden durfte. Das begrenzte Starterfeld wurde vom Berliner Senat noch von 50 auf 100 für Marathon und Halbmarathon erhöht.
Das war auch das Glück für den TUSEMER Michael Scheele, der zufällig mit seiner Familie an diesem Wochenende in Berlin war. Die Starts waren ab 17 Uhr im kleinen Leichtathletikstadion in Berlin-Siemensstadt. Alle zwei Minuten durften dann jeweils 10 Läufer/-innen starten. Jeder im Block musste die Zeit bis zum Start mit Mundschutzausharren. Zugegen waren auch Berliner Persönlichkeiten, zum einen die mittlerweile 80-jährige Sigrid Eichner, Weltrekordhalterin im Marathonfinishen mit 2229 Stück (lief aber heute nur noch den Halben) und der inzwischen 78-jährige Günter Hallas, der Sieger des 1. Berlin Marathons (heute Zuschauer wegen einer Knieverletzung).
Nach dem Start von Michael um 17.06 Uhr im 4. Startblock ging es bei brütender Hitze im Berliner Nordwesten durch eine einmalige Landschaft, quasi immer am Wasser entlang. An einem riesigen Meer aus Seen (Tegeler See u.s.w.), über unzählige Brücken, dem Mauerweg und viele Kilometer entlang an der Havel wurde diese unbekannte Ecke Berlins erkundet. Für die geschätzten 150 Richtungsänderungen waren Pfeile auf dem Boden gesprüht (bei Sonne leider kaum zu erkennen) oder es hingen Bänder in den Bäumen. Dies bedeutete auch, dass sich Michael zweimal verlief, aber egal.
Der Belag der Strecke war ungewohnt abwechslungsreich. Neben Asphalt gab es noch Schotter, Sandwege, Treppen, Wurzelpfade und bestimmt zehn verschiedene Arten von Kopfsteinpflaster, welches man in Essen schon gar nicht mehr kennt. Nun gut. Neben der Strecke und der Hitze machten auch Tausende von im Wasser Erfrischungssuchenden, die die Wege schon sehr oft verstopften, den Lauf schwierig. Aber es war einzigartig. Bei Km 42,2 war dann endlich das Zwischziel erreicht, wo es eine kleine Pappmedaille gab. Es ging aber noch rund 2 Km weiter. Bei inzwischen nur noch 27 Grad erreichte Michael um 20.51 Uhr als Gesamt 12. / 3.M40 das Ziel (mit Mundschutz und ohne Zuschauer) nach 44,4 km in 3:45:17 Stunden - Marathondurchgangszeit ca. 3:32 Stunden .
Die Veranstaltung war wirklich super, in diesem Jahr leider recht klein aber mega fein. Einen Dank an den Cheforganisator Frank-Ulrich Etzroft und an Jirko Erhardt der als ständige Radbegleitung, Scout und Wasserträger bei diesen Hitzequalen die absolute Lebensversicherung war. Der 8. Marathon startet übrigens am 21. August 2021.
Weitere Infos: Veranstalterhomepage
26.04.20 - 30. HAJ Hannover Marathon
Geschrieben von: Michael Scheele
30. HAJ Hannover Marathon // 1. #stayathome Hannover Marathon
Wie gerade alle anderen Laufveranstaltungen im Land wurde natürlich auch der Hannover Marathon abgesagt. Damit die Trainingsanstrengungen der vergangenen Monate nicht ganz umsonst waren, wurde vom Veranstalter der "#stayathome" Marathon ins Leben gerufen - eine Aktion, bei der jeder Läufer alleine unter Beachtung der Sicherheitsbestimmungen seinen Marathon bestreitet. Sogar die Medaillen wurden vor dem Start mit der Post an jeden gemeldeten Läufer versandt.
Für den TUSEM hat sich Michael Scheele in Hannover angemeldet, da der zeitgleich stattfindende Marathon in Düsseldorf ja auch abgesagt wurde. Bei nahezu perfekten Laufbedingungen von von windstillen 8 Grad und Sonnenschein ging es um Punkt 9 Uhr los. Es ging nach ca. 1,5km Straße direkt an den Rhein-Herne-Kanal in Höhe Centro, dann am Ufer entlang bis zur Brücke in Essen Dellwig und anschließend auf der anderen Uferseite 16km geradeaus bis in den Duisburger Hafen. Bei der Halbmarathonmarke und einer Zwischenzeit von 1:40 ging es wieder zurück. Die 2. Hälfte wurde dann deutlich schneller gelaufen, so das nach genau 42,2 Km die Uhr bei 3:17,25 Stunden stehen blieb.
Im Ziel an der Stadtgrenze Oberhausen/Essen gab es dann total glücklich die verdiente Medaille von Tochter Hanna. Das Training der letzten Wochen hatte sich also bezahlt gemacht, und so lief der Traingsmarathon auch ohne Zuschauer und Konkurrenz glatt. Ein Dank gilt auch der professionellen Radbegleitung von Daniel. Auch wenn der Lauf letztlich allein bestritten wurde, so war er doch gut für die Motivation um in diesen Zeiten weiter zu trainieren. Übrigens: wer weiter Lust hat, der kann im Mai den Rennsteig Lauf zuhause bestreiten.
Weitere Infos: Veranstalterhomepage
24.-26.08.18 - Vereinsfahrt zum 21. Maare-Mosel-Lauf
Geschrieben von: Stefan Losch
Die diesjährige, traditionelle Vereinsfahrt der Langstreckler des TUSEM Essen führte die "Roten" in die Eifel nach Gillenfeld zum 21. Maare-Mosel-Lauf. Unsere Unterkunft, das "Landhotel Gillenfelder Hof" im Zentrum von Gillenfeld, lag nur 200m vom Ziel entfernt - perfekt!
Der Lauf existiert bereits seit Ende des letzten Jahrhunderts und wurde zur Eröffnung des neuen Maare-Mosel-Radwegs ins Leben gerufen, der auf der Trasse der 1988 stillgelegten Bahnstrecke von Daun nach Wittlich verläuft. Anfangs noch ein Lauf mit knapp 100 Teilnehmern und nur auf der neuen Bahntrasse, kamen in den Folgejahren weitere Distanzen und Disziplinen hinzu. Besonderheit ist, dass es sich bei allen Strecken um Punkt-zu-Punkt-Strecken handelt mit gemeinsamem Ziel in Gillenfeld. Um möglichst der Sommerhitze etwas zu entgehen, starten alle Läufe erst am späten Samstagnachmittag zwischen 16.45 und 18.00 Uhr. Doch nach dem Jahrhundertsommer der letzten Wochen erwarteten die Teilnehmer fast ideale Laufbedingungen: 14°C und meist ein leichter Rückenwind. Nur die Halbmarathonis, die länger als 1:35 Stunden unterwegs waren, bekamen am Ende einen kleinen Schauer ab, wurden dafür aber mit einem Regenbogen über Gillenfeld entschädigt.
Los ging es also um 16.45 Uhr mit den Schülerläufen über 800m. Hier erzielte unsere Jüngste, Hanna Scheele, den 11. Platz in der W9 (Platz 35 W gesamt) mit einer Zeit von 3:16 Minuten. Weiter ging es mit dem Angebot für Einsteiger, dem "GesundLand"-Lauf ohne Zeitnahme. Auf 7 Kilometern mit Pausen, in denen Schlammbäder, Gesundheitschecks, Massagen und auch ein Gläschen Sekt auf die Teilnehmer warteten, konnte entspannt die Landschaft genossen werden. 128 Teilnehmer insgesamt waren dabei, darunter Jutta Scheele sowie Markus Uhlendahl und Frank Weigang, die beide noch nicht wieder (oder wieder nicht dank eines unsensiblen Bremsfußes) fit waren, aber auf ihre Kosten kamen. Rosi Kuhnen wollte eigentlich walken, landete aber im falschen Transferbus.
Um 17.45 Uhr fiel im Ortskern von Schalkenmehren der Startschuss für den 7km- und 10km-Lauf. Interessanterweise erfolgte der Start in entgegengesetzte Richtungen, was zu einiger Verwirrung an der Startlinie führte. Einzige Teilnehmerin über beim Jedermannlauf, der auf ziemlich direktem Weg zum Ziel in Gillenfeld führte, war Birgit Stolle, die nach exakt 36 Minuten als 1. W55 (7. Frau gesamt) die Ziellinie in an der Schule am Pulvermaar in Gillenfeld überquerte. Die Strecke der 10km-Läufer führte anfangs zusätzlich um das Schalkenmehrener Maar. Von 268 Startern kamen alle ins Ziel. Schnellster Tusemer war hier Stefan Vogler als 5.M45 (Platz 54 gesamt) in 46:30 Minuten. Es folgten Christel Haberland in 48:38 min. (4.W50) und Cathrin Uhlendahl mit 51:28 min. (3.W45). Fast gemeinsam kamen Wolfgang Marsching (2.M75) und Gerhard Plicht (20.M55) nach knapp über einer Stunde (1:02:24 bzw. 1:02:28) ins Ziel.
Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich der Halbmarathon ab Daun bis ins gemeinsame Ziel nach Gillenfeld, bei dem (laut Ausschreibung) 21,2 abwechslungsreiche Kilometer abgespult werden mussten, vorwiegend auf dem Maare-Mosel-Radweg, aber auch mit Abstechern zum Schalkenmehrener Maar und in das Naturschutzgebiet Mürmes. Mit 293 Finishern war der Halbe sowohl quantitativ als auch qualitativ (2 Zeiten unter 1:14 Stunden) am besten besetzt.
Erster Tusemer war auf Platz 7 im Gesamteinlauf nach 1:23:18 Stunden Stefan Losch (1.M50), dicht gefolgt von Pascal Hoppenberg (2.M30) in 1:23:31 Stunden. Beide hatten fast die komplette Strecke gemeinsam absolviert. Für Pascal waren die 1:23:31 zudem persönliche Bestzeit über die HM-Distanz - beachtlich für die zwar nicht harte, aber doch anspruchsvolle Strecke. Die nächste Gruppe Tusemer, die sich leider nach Kilometer 6 aufgrund manchmal fehlender klarer Streckenbeschilderung kurz verlaufen hatten, führte Olaf Weger, der es mit seiner Zeit von 1:29:41 zu Stefan aufs Treppchen schaffte (2.M50, 22. gesamt) vor Michael Scheele in 1:33:20 (7.M40, 31. gesamt) und Ralph Michalka in 1:33:29 (4.M45, 32. gesamt).
Claudia Mordas wurde leider kurz vor dem Ziel von einer halb so alten Konkurrentin, die keine Extrameter gelaufen war, von Platz 3 verdrängt. Mit 1:33:55 gewann sie aber ihre Altersklasse W50 klar. Es folgte in Schlagweite Martin Kels, der sich bei dem unverschuldeten Umweg auch noch leicht den Knöchel lädierte, mit 1:34:28 Stunden (4.M35, 35. gesamt). Dann vergingen wieder ein paar Minuten, bevor Holger Peek (9.M40, 65. gesamt) und Silvia Michalka als 5. Frau (2.W50) nach 1:40:05 (PB!) bzw. 1:40:07 Stunden die Ziellinie überquerten. Last not least erreichte Hanno Baehr, noch im Mittelfeld, nach 1:50:30 Stunden das Ziel (22.M50, 139. gesamt). Gelungenes Finish auch in der Endabrechnung: In der nicht nach Geschlecht getrennten Teamwertung landete der TUSEM ganz vorne!
Am Sonntag ging es dann zum Sightseeing nach Cochem. Blickfang war schon von weitem die Reichsburg Cochem, die majestätisch auf dem 100m hohen Burgberg mitten in der Stadt thront. Sie wurde um 1000 erbaut, 1689 zerstört und von 1874 bis 1877 wiedererrichtet. Sie ist sicherlich nicht nur die wichtigste und attraktivste Sehenswürdigkeit der Stadt Cochem, sondern der gesamten Gegend. Passenderweise fand an diesem Wochenende das Heimat- und Weinfest statt - mit vielen Musikkapellen, Showbands und großem Festumzug, Weinkönigin inklusive. Nach maßvollem Genuss von Federweißem, Wein und anderen Köstlichkeiten ging es dann um 15 Uhr auf die Heimreise. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an Michael Scheele für die reibungslose Organisation dieser schönen Vereinsfahrt. Auf ein Neues im nächsten Jahr!
Weitere Infos: Veranstalterhomepage | Bericht auf Laufreport.de | Fotostrecke auf Volksfreund.de
04.08.18 - 11. Glacier 3000 Run (Schweiz)
Geschrieben von: Michael Scheele
Ziel des diesjährigen Sommerurlaubs der Familie Scheele war mal wieder das Berner Oberland in der Schweiz. "Zufällig" fand dort auch wieder eine Laufveranstaltung statt. Im bekannten Ski- und Prominenten-Ort Gstaad startete am Samstag um 10.00 Uhr der 11. Glacier 3000 Run. Für den TUSEM war Glacier-Debütant Michael Scheele mit dabei. Es galt, eine 26,2 km lange Strecke zu bewältigen, die zusätzlich mit 2015 Höhenmetern gespickt war.
Zum Startschuss schien die Sonne schon gnadenlos bei windstillen 26 Grad. Die ersten 15 km ging es relativ flach durch die Voralpenlandschaft. Es gab kaum Wald oder andere Gelegenheiten, im Schatten zu laufen. Die Sonne brannte. Kurz vor KM 16 bei der Gondelstation Reusch, welche auch einer von 5 richtigen Zuschauerpunkten war, war auch Schluss mit Lust und Körner sparen. Es ging nur noch in eine Richtung - gnadenlos nach oben bis zum Gletscher.
Auf knapp 2000m Höhe, am nächsten Fanpoint, änderte sich komplett die Landschaft. Die Baumgrenze war erreicht. Von Laufen war schon lange keine Rede mehr. Man sprang nur noch von Felsstück zu Felsstück, wie ein Steinbock. Geröll, loser Schiefer oder Felsen waren der Untergrund. Die ersten noch vorhandenen Schneefelder wurden gestriffen oder durchlaufen. So langsam wurde das Ziel auch greifbar: die Gipfelstation des Scex Rouge auf 2971m Höhe.
Den Gletscher endlich erreicht, war eigentlich schon wieder alles vorbei. Das Gletschersterben könnte man übrigens richtig spüren. Überall bildeten sich Abläufe und Schmelzwasser. Man lief durch Eispützen und Schneematsch und dann kam endlich die Treppe mit ihren knapp 100 Stufen zum Zielbereich. Nach 3:47,46 Stunden erreichte Michael als 133. von rund 700 Finishern "topfit" und unversehrt das Ziel.
Die Veranstaltung war super organisiert, ebenfalls für die Angehörigen, die für relativ wenig Franken die Läufer von Punkt zu Punkt mit Shuttlebus und Gondeln ständig begleiten und anfeuern konnten. Highlight am Gipfel ist noch die neue Hängebrücke, welche einen noch auf 3000m zu Fuß führt und bei gutem Wetter einen Blick auf den Mont Blanc bietet.
Weitere Infos: Veranstalterhomepage
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